ANTIAGING
ÄSTHETISCHE MEDIZIN

Dr. med. Anna Doroch-Gadek

Was ist Hyaluronsäure?

Hyaluronsäure (nach neuerer Nomenklatur Hyaluronan, Abkürzung HA) ist ein Polysaccharid, eine feuchtigkeitsbindende Zuckerverbindung und ein natürlicher Bestandteil der Sehnen, Bändern, Gelenkknorpeln und der Haut. In der Haut stimuliert HA Kollagenbildung, als Feuchtigkeitsspeicher sorgt für Elastizität, aktiviert die Zellerneuerung, schützt vor Umwelteinflüssen. Ab dem 25 Lebensjahr verliert der Körper die Fähigkeit, Hyaluronsäure selbst zu produzieren und im Alter von 40 Jahren enthält die Haut bereits nur noch ca. 60 Prozent der ursprünglichen Menge an HA. Die Haut verliert an Spannkraft und Elastizität, sie wird trockener, schlaffer und faltiger.

Um entgegenzuwirken wird kann man die mangelnde Hyaluronsäure künstlich per Injektion wieder zuführen.

Seit den 90er-Jahren wird in ästhetischer Medizin Hyaluronsäure als Filler zur Faltenunterspritzung, Volumenaufbau und zum Auffüllen von Gewebe eingesetzt. Die injizierte HA ersetzt die Verlorene, verbessert Wasserbindung in den Hautzellen, regt gleichzeitig das Bindegewebe zur Produktion von körpereigenem Kollagen an und schützt vor freien Radikalen. Das gibt der Haut ihr Volumen, macht diese wieder elastischer und verleiht ein gesundes und vitales Aussehen



Welche Falten werden mit HA behandelt?

Hyaluronsäure wird zum Auffüllen von feinen Hautlinien bis hin zu größeren Volumendefekten verwendet.

HA Präparate gibt es in unterschiedlichen Vernetzungsgrade für verschiedene Behandlungsgebiete erhältlich.



Oberflächliche und feine Falten z.B.: 

  • Oberlippenfalten
  • Stirnfalten
  • Zornesfalte
  • Augenwinkel
  • Falten am Hals und auf dem Dekolleté

 

Mitteltiefe bis starke Falten z.B.: 

  • Nasolabialfalten
  • Marionettenfalten,
  • Mundwinkelfalten (Auffüllen und Anheben der Mundwinkel)
  • Augenringe (Tränenrinne)
  • Auffüllung von Narben

 

Gesichtsmodelierung:

  • Wangenaufbau
  • Jochbeinaufbau
  • Kinnmodellierung



Wie verläuft die Behandlung?

 Die Behandlung dauert in der Regel ca. 20 - 30 min.

Die entsprechend zu Behandlungsregion ausgewählte HA wird nach Hautdesinfektion mit einer sehr feinen Nadel, je nach Bedarf, mit einem passenden Verfahren (linien- , fächerförmig, säulenartig oder großflächig) in das Faltenareal gespritzt. Bei feinen Fältchen erfolgt die Injektion oberflächlich, bei tieferen Falten wird die Hyaluronsäure in die tieferen Hautschichten injiziert.

Die Behandlung kann mit einer in Lokalanästhesie mithilfe einer anästhesierenden Creme erfolgen. Oft ist aber eine Betäubung nicht notwendig.

Zudem meist verwendeten Hyaluronsäure-Fillern beinhalten auch ein örtliches Betäubungsmittel (Lidocain) so dass die Injektion weitgehend schmerzfrei verläuft.



Wann tritt die Wirkung ein?

Die Ergebnisse der Behandlung sind sofort zu sehen Die Falte werden geglättet.

Die Wirkungszeit ist abhängig von dem Vernetzungsgrad der Präparate. Für weniger vernetzte Hyaluronsäure und beträgt diese ca.6 Monate, stärker vernetzte Präparate wirken bis zu zwei Jahre. Danach wird HA vom Körper vollständig abgebaut.



Worauf ist nach der Behandlung zu achten?

Man kann sofort nach der Behandlung seiner gewohnten Alltagsbeschäftigung nachgehen.

Nach der Behandlung sollte allerdings für 2 Wochen auf ein Kontakt mit hohen Temperaturen (Sauna, Dampfbad) sowie auf eisige Temperaturen und auf UV-Strahlung (Sonne, Solarium) verzichtet werden.



Welche Komplikationen können auftreten?

Nach der Behandlung können leichte Rötungen, Brennen, Schwellungen oder Blutergüsse auftreten, diese bilden sich in der Regel vollständig von alleine zurück und können mit üblichem Make-Up abgedeckt werden. Kühlen der behandelten Region kann die Nebenwirkungen reduzieren.

Seltene bis sehr seltene Nebenwirkungen sind Pigmentierungsstörungen, allergische Reaktionen, entzündliche Reaktionen, Abszesse, Infektionen, Knötchenbildung oder Verhärtungen sowie Dislokation / Migration des Füllers.



Wann kann Behandlung nicht angewendet werden?

Grundsätzlich wird von Hyaluronsäure-Behandlung abgeraten bei:

  • Schwangerschaft oder Stillzeit
  • Akuter oder chronischer Hauterkrankungen im zu behandelnden Bereich (z. B. Akne, Herpes)
  • Allergie gegen Inhaltsstoffe
  • Autoimmunerkrankungen wie z.B. Rheuma
  • Immunsuppression
  • Einnahme von Blutverdünnern, Gerinnungsstörungen
  • Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren